Fünf Gründe, warum man 2024 in Anleihen investieren sollte

TwentyFour
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Kurz und bündig

  • Qualitativ hochwertige Anleihen scheinen auf einem guten Weg, Renditen von 7 bis 8% zu erreichen.
  • Wir erklären die 5 Hauptgründe für diese veränderten Aussichten für Anleihen.
  • Wir sind der Meinung, dass viele Anleger Anleihen wegen ihres attraktives Chancen-Risiko-Verhältnisses auf dem Zettel haben sollten.

Ertragstitel sind zurück. Nach einigen kargen Jahren werden hochwertige Anleihen, deren Rendite vor nicht allzu langer Zeit bei nurmehr 2 oder 3 Prozent lag, 7 bis 8 Prozent einbringen.

Der Anstieg der Renditen scheint für Anleger richtungsweisend zu sein. Diejenigen, die von ihren Vermögensverwaltern in der Vergangenheit Renditen von 6 bis 8 Prozent forderten, hätten wenig Optionen gehabt. Ausser vielleicht die letzten Möglichkeiten auszuschöpfen und in die gefährliche Welt der mit CCC bewerteten Anleihen einzutauchen. Nun aber können sie diese Renditen, wie wir glauben, mit hochwertigen Anleihen erzielen.

Die Renditen waren einige Jahre lang niedrig. Wir denken jedoch, dass Anleger inzwischen die gewünschten Ergebnisse mit festverzinslichen Wertpapieren wieder auf stabile und verlässliche Art erreichen können. Hier also die fünf wichtigsten Gründe, warum wir glauben, dass Anleihen 2024 so wichtig sein werden.

1. Barmittel sind teurer geworden

Die letzten zwei Jahre waren für Anleger in festverzinslichen Wertpapieren schwierig. Daher ist es vielleicht nicht verwunderlich, dass sich so viele Barmitteln und barmittelähnlichen Werten, insbesondere Schatzanweisungen, zugewandt haben, um ihr Kapital besser zu schützen.

Diese Massnahme zum Kapitalschutz schien absolut sinnvoll. Doch wir denken, dass dieses Narrativ nicht länger zutrifft, wenn wir den Endzinssatz erreichen. Die Opportunitätskosten, die sich daraus ergeben, dass keine Laufzeit besteht und somit ein übermässiges Wiederanlagerisiko eingegangen wird, da die Portfolios relativ lange Anlagewerte haben dürften, haben sich inzwischen so weit in die ungünstige Richtung verschoben, dass unserer Ansicht nach ein Festhalten an Barmitteln den Kunden in den nächsten paar Jahren einen Bärendienst erweisen könnte.

Wir können nun mit Überzeugung sagen: Die Opportunitätskosten eines Festhaltens an Barmitteln sind aktuell wohl tatsächlich sehr hoch. Mehr über die Kosten eines Festhaltens an Barmitteln finden Sie hier.

2. Das Ende steigender Zinssätze

Ein grosser Teil der Volatilität, die wir in den letzten paar Jahren am Markt für festverzinsliche Wertpapiere gesehen haben, wurde vom zinsbedingten Gegenwind verursacht. Da die Zentralbanken mit der Inflation zu kämpfen hatten, trieben sie die Basiszinsen nach oben und verfolgten eine restriktive Geldpolitik, die letztendlich zu strafferen geldpolitischen Bedingungen und negativen Auswirkungen für Anleger in Anleihen führte.

Auch wenn der Kampf gegen die Inflation möglicherweise noch nicht gewonnen ist, so scheint ein Sieg doch langsam in greifbare Nähe zu rücken. Und die Botschaft der Zentralbanken weltweit an die Anleger lautet, dass wir nun Höchstsätze erreicht haben.

Als Folge gehen wir nicht davon aus, dass Staatsanleihen 2024 für den Markt eine grosse Belastung sein werden. Die Zentralbanken deuten Zinssenkungen an, und viele gehen nach wie vor davon aus, dass die US-Notenbank Fed bereits im März zum ersten Mal ihre Zinsen senken wird. Auch wenn wir denken, dass das vielleicht ein bisschen zu früh ist, so sind das Ende der steigenden Zinssätze und der Beginn einer neuen Ära, in der sie langsam anfangen zu fallen, in der Tat sehr vielversprechend.

3. Attraktive Renditen

Die absoluten Renditen, die jetzt am Anleihemarkt verfügbar sind, sind viel attraktiver als sie das über eine sehr lange Zeit waren. Von langfristigen Staatsanleihen bis zu Investment-Grade- und High-Yield-Instrumenten – die Renditen, die Sie jetzt erzielen können, sind deutlich höher als während des jüngsten Zyklus steigender Zinssätze.

Was bedeutet das also? Nun, kurz gesagt: Anleger können die gewünschten Erträge erzielen, ohne dafür ein so hohes Risiko eingehen zu müssen, wie das in der Vergangenheit der Fall war. Anleger dürften nicht mehr auf eine Kombination aus Strategien mit hohem Risiko angewiesen sein, um attraktive Renditen zu erzielen, sondern finden das, was sie brauchen, nun in weniger volatilen, hochwertigen, festverzinslichen Produkten.

Qualitativ hochwertige Anleihen, die vor nicht allzu langer Zeit nur eine Rendite von 2 bis 3 Prozent erzielten, erzielen nun 6, 7 oder 8 Prozent, und das ist für Anleger richtungsweisend. Da die Inflation in den kommenden Quartalen in Richtung des Ziels von 2 Prozent fallen dürfte, wird die reale Rendite, die Anleger aus festverzinslichen Wertpapieren erhalten können, sehr viel attraktiver aussehen.

4. Ein sonnigerer Wirtschaftsausblick

Bis vor kurzem waren drastische Rezessionen und zusammenbrechende Volkswirtschaften das Basisszenario vieler Strategen und Kommentatoren. Dies hat sich nun grundlegend geändert.

Das Basisszenario für die meisten Anleger ist, wie auch wir denken, eine weiche Landung oder eine milde Rezession, und keine der beiden Möglichkeiten sollte für Anleihen negativ sein. Üblicherweise negativ für Anleihen ist eine harte Landung, die zu angeschlagenen Volkswirtschaften und einem Umfeld mit stark steigenden Ausfallquoten führt.

Wenn es zu einer Rezession kommen sollte, denken wir, dass sie mild ausfallen wird. In den letzten zwölf Monaten hat sich eine Menge geändert, und die rosigeren Aussichten für die Volkswirtschaften, nun da die Inflation endlich gezähmt scheint, sollten Anlegern in Anleihen viel bessere Möglichkeiten bieten.

5. Ausfälle sollten unter Kontrolle bleiben

Der bessere Wirtschaftsausblick hat eine direkte Wirkung auf die Finanzkennzahlen der Unternehmen. Der gute finanzielle Zustand der Banken, Unternehmen und Verbraucher vor dem Beginn des Zinserhöhungszyklus hat dazu geführt, dass sich die erwartete Verschlechterung der Kreditquoten offenbar in Grenzen hielt und historisch gesehen ein sehr gesundes Ausgangsniveau aufwies. Folglich waren die Ausfallquoten niedriger als viele vorhergesagt hatten, was sich auch in den Ratings der Unternehmen widerspiegelt.

Fazit: Wir sind zuversichtlich, dass Anleger in Anleihen 2024 viele Gründe haben, optimistisch zu sein. Nach hoher Marktvolatilität und den Zinserhöhungen der Zentralbanken sehen wir die Voraussetzungen für eines der vielversprechendsten Jahre für festverzinsliche Wertpapiere seit langem als gegeben. Anleger sollten im Kontext der höheren Renditen, der begrenzten Ausfälle und der fallenden Inflation für jede Risikotoleranz ein attraktives Ertragsniveau finden können.

 

 

 

 

 

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